Workshops 2022
Christian Schwital (Saxion FH Enschede)
Biografisches Arbeiten kennt viele Facetten. Durch den Einsatz der passenden Intervention kann es gelingen, in der biografischem Narration Antworten auf Fragen der Lebensgeschichte zu entdecken. Wichtig ist dabei, jene Technik oder Intervention zu finden und anzuwenden, die in dem jeweiligen Kontext den Klient:innenbedürfnissen am nächsten kommt. Es sind also fachliche Kenntnisse über Biografiearbeit gefragt wie auch die Bereitschaft, kreative Settings zu kreieren, die häufig musisch-agogisch geprägt sind.
In diesem Workshop werden anhand von praktischen Beispielen Techniken der Biografiearbeit vorgestellt und Möglichkeiten wie auch Grenzen biografischer Ansätze in der Sozialen Arbeit diskutiert. Dabei wird auch dem Humor als wesentlicher Facette biografischen Arbeitens Aufmerksamkeit zuteil.
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- Vortragsfolien „Ressourcenorientierte Biografiearbeit“ von Christian Schwital
Judith Lilienbecker
Alle Menschen sollen die gleichen Möglichkeiten bekommen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten zu können. Deshalb sind in einigen Werkstätten Fachkräfte als Inklusionsbegleiter*innen tätig um Menschen mit Behinderungen einen Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Eine bedeutende Rolle spielt das Erleben von Zugehörigkeit und daraus wird die Bedeutung des „Dazugehörens“ in der Gesellschaft deutlich.
Was bedeutet dieser Übergang für Menschen mit Behinderungen die schon einige Jahre in einer Werkstatt tätig waren? Was verändert sich und wie wird der Übergang erlebt? Darüber möchte ich sprechen und anhand von Beispielen aus der Praxis einige Erfahrungen und Erkenntnisse teilen.
Veronika Reidinger und Anneliese Unterwurzacher (FH St. Pölten), Friedemann Yi-Neumann
„Welche Dinge würden Sie mitnehmen, wenn Sie gezwungen wären Ihr zu Hause zu verlassen?“
In Umbruchsituationen, wie sie bspw. Flucht- und Vertreibungssituationen darstellen, gerät die Selbstverständlichkeit unser Mensch-Ding-Beziehungen ins Wanken. Ist man a zur Flucht gezwungen, stellen sich Fragen des Mitnehmens und damit einer Selektion von Dingen des Hausrats. Im Prozess des Ankommens sind wiederum andere Dinge relevant.
Im Workshop soll gemeinsam eine dingliche Perspektive auf Zwangsmigration entwickelt werden. Dazu bitten wir Sie, sich die eingangs erwähnte Frage zu stellen und ein Bild von einem Gegenstand in den Workshop mitzubringen. Die gemeinsame Reflexion der mitgebrachten Dinge ermöglicht es, einen materiellen Forschungszugang kennenzulernen. Welche Erkenntnisse generiert ein Fokus auf Dinge, wo liegen die Grenzen oder auch Fallstricke einer dinglichen Perspektive?
Burkhard Weißl, Christoph Omann, Hanna Vettori
Peer-Arbeit, im Sinne von „Unterstützung unter Gleichen“ (Utschakowski 2016), bietet Potential für mehr Nutzer:innen-Inklusion in der Sozialen Arbeit. Im Zuge des Workshops werden Ergebnisse des partizipativen Forschungsprojekts „Inklusion von Peer-Mitarbeiter*innen im Feld der Wiener Wohnungslosenhilfe“ (Fonds Soziales Wien, neunerhaus, Ilse Arlt Institut, 2020-2021) präsentiert und diskutiert. Zudem gibt ein Co-Forscher und Peer-Mitarbeiter Einblicke in seine Peer-Praxis. In einem interaktiven Setting werden sich die Teilnehmer:innen zu Chancen von Peer-Arbeit für andere sozialarbeiterische Handlungsfelder und für Nutzer:innen-Inklusion austauschen.
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George-Patrick Mc Coy
Social Media wurde in den letzten Jahren immer wichtiger in der Lebenswelt junger Menschen. Soziale Medien dienen nicht nur zur Unterhaltung, sondern produzieren und reproduzieren derzeit gängige Rollenbilder in Bezug auf Geschlechtszugehörigkeit. Das Konzept der Hegemonialen Männlichkeit und der daraus abgeleiteten komplizenhaften Männlichkeit von Raewyn Connell bilden die Basis des Austausches über exemplarische Beispiele aus der Welt der sozialen Medien. Der Workshop soll im gemeinsamen Analysieren dieser darstellen welche sozialen Konstrukte der Männlichkeit gezeigt werden. Der Einblick in die Lebens- und Gedankenwelt junger adoleszenter Männer dient dazu, diese, in der Praxis der sozialpädagogischen Arbeit, besser verstehen und lesen zu können.
Durch einen Impulsvortrag, dem gemeinsamen Austausch im Plenum und auch in Kleingruppen, soll dieser Themenbereich umfassend beleuchtet und ein Transfer in die eigene sozialpädagogische Arbeit ermöglicht werden.
Thiemo Bischof, Maria Fischer, Timo Fischer, Peter Gierlinger, Sabine Holzinger-Grath, Edin Izic, Katharina Kalb, Marlies Pfeifer, Eva Pilz, Christoph Redelsteiner, Melanie Schinnerl, Devi Singh, Claudia Tritta, Jacqueline Zeilinger
Die aus England stammende Idee des Social Prescribings fußt auf der Erkenntnis, dass soziale Bedürfnisse bzw. Ressourcen von Menschen einen wichtigen Einfluss auf deren Gesundheit haben – diese Faktoren aber in der Gesundheitsversorgung oft nur unzureichend adressiert werden. Social Prescribing schlägt die wichtige Brücke zwischen der Primärversorgung und Angeboten des dritten Sektors, die für die Erhaltung und Verbesserung der individuellen Gesundheit eine wichtige Rolle spielen können.
Neben einem kurzen Input zu Social Prescribing und dessen Einbettung in den österreichischen Kontext bietet der interaktive Workshop Raum für den praxisbezogenen Austausch.
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- Poster „Social Prescribing – Einführung“
- Poster „Social Prescribing in der Praxis und das Potenzial Sozialer Arbeit“ von Maria Fischer, Sabine Holzinger-Grath, Melanie Schinnerl, Devi Singh & Claudia Tritta
- Poster „Social Prescribing – international & in Österreich“ von Peter Gierlinger, Edin Izic & Jacqueline Zeilinger
- Poster „Social Prescribing im österreichischen Primärversorgungskontext: Erklärvideo & Begriffsfindung“ von Marlies Pfeifer, Katharina Kalb & Thiemo Bischof
Stephanie Schmidrathner, Christian Walzl, Susanne Binder (Organisation); Viktoria Wiser, Vanessa Lang, Markus Menneweger, Sandra Surböck, Tobias Kalinka, Ines Zecha, Celina Scheibenpflug
Heteronormativität und binäres Geschlechterdenken sind auch in der Sozialen Arbeit noch immer vorherrschend. Dadurch wird die besonders vulnerable und sehr heterogene Gruppe von queeren Personen nicht mit ihren speziellen Bedürfnissen wahrgenommen. In der Projektwerkstatt „queer-inklusive Sozialarbeit“ legen Studierende einen Fokus auf unterschiedliche Handlungsfelder der SOA. Im Workshop werden erste Ergebnisse präsentiert, die sich in den Bachelor-Forschungen ergeben haben. Von den Workshop-Teilnehmenden wünschen wir uns eine Reflexion und Diskussion darüber, wie die Forschungsergebnisse nun praxisorientiert in Projekten in der SOA umgesetzt und angewendet werden können.
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- Vortragsfolien „Von Umgang mit LGBTQIA+ spezifischen Themen in der Kinder- und Jugendarbeit“ von Tobias Kalinka
- Vortragsfolien „Queer inklusive Sexualkunde“ von Celina Scheibenpflug
- Vortragsfolien „(Un-)Sichtbar für die Soziale Arbeit?“ von Ines Zecha
Karin Schmid, Karin Jovic, Julia Altrogge, Jana Bayerl, Michael Janker, Karoline Spulak, Selina Oblak, Martina Zuljevic, Manuela Brandstetter, Veronika Stemberger
Die Kinder- und Jugendhilfe des Bezirks Weiz beauftragte das o. g. Forschungsprojekt an der FH St. Pölten, um ihr Konzept des sozialraumsensiblen Case Managements zu evaluieren. Ziel ist es im Sinne des Auftrags Hinweise zu Präventionsangeboten und passgenauen Interventionen zu explorieren. Im methodentriangulierenden Design wurden Gemeinden, Lebenswelten, Organisation sowie vorliegende Daten aus amtlichen Statistiken in den Blick genommen und mithilfe des hermeneutischen Zirkels (vgl. Lamnek / Krell 2016) und der Grounded Theory (vgl. Strauss / Corbin 1996) analysiert. Der Workshop liefert Einblicke in das sozialraumsensible Case Management, wie es im Bezirk Weiz Anwendung findet.
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- Poster „„des wos ma als Jugendlicher mocht“ Lebensweltliche Analyse des Aufwachsens im Bezirk Weiz“ von Julia Altrogge, Karin Jović, Johannes Moser & Lea Winkler
- Poster „Eine inklusive Gesellschaft, aber wie? Eine Auseinandersetzung mit Randthemen der Kinder- und Jugendhilfe Weiz.“ von Jana Bayerl, Johannes Grafl, Michael Janker & Sarah Laimgruber
- Poster „Jugendliche, WEIZ’t eh? Relevanz von Räumen und Angeboten für Jugendliche im Bezirk Weiz“ von Selina Oblak, Karin-Katharina Schmid, Caroline Spulak & Martina Zuljevic